Der Wechsel zu macOS

Der Mac ist logischer, komfortabler, benötigt weniger Wartung und bietet das Beste aus beiden Welten – das sind nur einige der Argumente für den Wechsel.

Warum sollte ich wechseln?

Die Praxiserfahrung lehrt: Wer einmal auf Mac und macOS umgesattelt ist, möchte nur sehr selten wieder zurück. Bei Apple kommt nämlich alles aus einer Hand – die elegante, leichte, hochwertig verarbeitete Hardware, die Betriebssysteme, die Programme und die Cloud-Dienste. Alles greift ineinander und bildet ein für sich genommen einmaliges Ökosystem.

Der größte Knackpunkt bei Mac-Hardware dürfte bei Umstiegs-Interessierten der Preis sein, die Rechner werden immer teurer. Wenn man allerdings weitere Kosten und mögliche Spareffekte berücksichtigt, sieht es schon anders aus.

Mit einem Mac-Kauf erhält man nämlich nicht nur alle zukünftigen System-Updates gratis, sondern auch gleich einen ganzen Schwung an Programmen, für die man sonst zahlen müsste: der leistungsstarke und dennoch leicht zu durchschauende E-Mail-Client Mail etwa, der eine sehr schnelle Suchfunktion mitbringt. Die Kontakte- und Kalender-Apps unterstützen neben der eigenen iCloud auch viele externe Anbieter (etwa Microsoft und Google) sowie die offenen Standards CardDAV und CalDAV.

Kostenlose Software gehört dazu – von Videoschnitt bis Office

Mit der 4K-fähigen Videoschnittsoftware iMovie lassen sich bereits kleine und mittelgroße Projekte stemmen. Die Musiksoftware GarageBand erlaubt das Komponieren eigener Musikstücke. Gratis zu einem neuen Mac legt Apple außerdem die Office-Programme Pages, Numbers und Keynote bei. Sie arbeiten rasend schnell auf Mac und iOS. Zusätzlich gibt es eine iCloud-Variante, die plattformübergreifend im Browser funktioniert, so wird das gleichzeitige Bearbeiten im Team zum Kinderspiel. Profis erhalten mit der Videoschnitt-Lösung Final Cut Pro, der Special-Effects-App Motion und der Musik-Software Logic Pro leistungsstarke Kreativ-Software für einen Bruchteil der bei Windows üblichen Kosten.

Der Mac ist vergleichsweise wartungsarm

Zeit und Geld spart man auch auf andere Weise, denn Mac und sein OS sind deutlich wartungsärmer als Windows. Um Standard-Treiber etwa für Grafik, WLAN, Ethernet oder viele Drucker muss man sich gar nicht erst kümmern, macOS liefert sie als Teil der regelmäßigen Updates automatisch mit. Komplizierte BIOS- oder EFI-Einstellungen – bei denen unbedachte Änderungen schnell Probleme verursachen – gibt es bei Apple nicht.

Natürlich kann es auch mal passieren, dass macOS immer träger wird oder eine Software darauf nicht mehr rund läuft. Aber die nötigen Handgriffe zum Auffrischen bekommen viele Anwender selbst hin, – und falls nicht, finden Sie in Mac & i wertvolle Tipps dazu. Einen teuren Profi-Service braucht es in den seltensten Fällen.

Es gibt gute Gründe, warum große Firmen wie IBM oder Springer in großem Stil auf Apple-Hardware wechseln. Wer seinen Mac nach einiger Zeit verkaufen möchte, bekommt für sein Altgerät aufgrund der höheren Wertstabilität mehr Geld.

Und wer doch einmal professionellen Support benötigt: In immer mehr Städten finden sich Apple Stores oder zertifizierte Apple-Händler, die einen guten Service bieten. Stehen Neuinvestitionen an, kann kann man sich hier zudem vorab seine Wunschhardware anschauen und testen.

Das Beste aus beiden Welten

Das Schöne beim Wechsel auf den Mac: Die Brücke zu Windows bleibt bestehen. Windows lässt sich auf dem Mac praktisch genauso schnell ausführen – entweder als zusätzliches, alternatives System oder gleichzeitig zusammen mit macOS in einer virtuellen Maschine. Apple offeriert für den nativen Ansatz den Boot-Camp-Assistenten mitsamt passenden Windows-Treibern.

Als Virtualisierungssoftware für macOS eignen sich vor allem Parallels Desktop und VMware Fusion, die Programme kosten um die 80 Euro zuzüglich einer Windows-Lizenz.

Apple pocht auf Sicherheit und Datenschutz

Ein wichtiger Pluspunkt für Apple: Der Hersteller nimmt die Privatsphäre seiner Anwender ernst und wendet viel Energie auf, um Hardware und System abzusichern. Ein Beispiel: Das Senden von Diagnose- und Nutzungsdaten lässt sich in macOS komplett abschalten, Windows 10 offeriert lediglich die Einstellung „einfach“, die weniger Informationen übermittelt.

Viele Sicherheitsfunktionen in macOS machen es Spy-, Ad- und Malware schwer, auf dem Mac Fuß zu fassen. SIP (Sytem Integrity Protection) verhindert etwa das Ausführen unsignierter Erweiterungen und unterbindet das Speichern in wichtigen Systembereichen – selbst wenn man mit Root-Rechten arbeitet. Dank Gatekeeper startet macOS standardmäßig nur Programme, die aus dem App Store oder von einem verifizierten Entwickler stammen. Bei XProtect handelt es sich um einen Malware-Schutz im Hintergrund, der keinerlei Konfiguration bedarf.

Keine vorinstallierte Ad- und Nerv-Software

Seit macOS 10.12 Sierra starten potenziell unsichere Programme dank App Translocation auf einem komplett isolierten und zufälligen, virtuellen Speicherbereich. Selbst signierte Apps können so nicht mehr auf außerhalb des eigenen Ordners liegenden Code oder Ressourcen zugreifen. Adware wie Genieo hat so keine Chance mehr, sich einzunisten. Windows-Anwender müssen beim Surfen dagegen gut aufpassen, erschreckend schnell hat man sich hier Ad- und Scareware eingefangen oder die Browsersuche umgebogen.

Selbst neue Windows-Hardware kommt oftmals mit einem ganzen Strauß an Werbe- und Nerv-Software, die man eigentlich nicht haben will – so etwas gibt es auf dem Mac nicht.

Viele Tools in macOS integriert

Wer sich ein wenig mit macOS beschäftigt, lernt viele Funktionen zu schätzen, mit denen man schneller vorankommt. Quicklook etwa zeigt im Dateimanager Finder nach einem Tipp auf die Leertaste eine große Vorschau der ausgewählten Datei an, sodass man schnell den Inhalt überblicken kann, ohne das zugehörige Programm zu öffnen.

Spotlight ist eine schnelle Suchfunktion, die sowohl systemweit als auch in Programmen bereit steht. So lässt sich etwa in der App Vorschau im Nu eine bestimmte Textstelle in einem PDF finden. Die Miniaturseitenansicht in der linken Spalte listet dann nur diejenigen Seiten, die die Textstelle enthalten. macOS baut auf PDF, das mit Quartz das grafische (2D)-Fundament darstellt. Darum stellt macOS PDFs rasend schnell dar – genauso kann es eigene PDFs ohne Installation von Zusatzsoftware erzeugen.

Bildschirmaufnahmen mit Board-Tools möglich

Einen Screenrecorder für Bildschirmaufnahmen muss man nicht extra kaufen, das Programm Quicktime Player enthält einen; dieser kann sogar Videoufnahmen von einem per USB angeschlossenen iPhone oder iPad anfertigen.

Apropos: Anwender profitieren von der hervorragenden Integration von iOS und macOS. Dank Continuity überträgt man mit wenigen Handgriffen Bilder, Videos oder Dokumente zwischen den Geräten, telefoniert über das iPhone direkt am Mac oder nutzt unterwegs die Datenverbindung seines iOS-Mobilgeräts.

Hochauflösende Displays schon lange unterstützt

macOS unterstützt hochauflösende Retina-Displays schon viele Jahre. Auch Dritthersteller haben ihre Software längst darauf angepasst, während bei Windows immer noch einige Ausreißer zu beklagen sind, in denen dann etwa Text in Dialogen unschön umbrochen oder abgeschnitten wird.

Simple Backups mit Time Machine

Um Backups von System und Daten kümmert sich niemand gern, aber einfacher als mit der Time Machine geht es nicht – Zielvolume auswählen und anschalten genügt. Sollte die Startfestplatte einmal komplett den Geist aufgeben, startet man bei gedrückter Tastenkombi Alt+Cmd+R von der Wiederherstellungspartition im Internet und spielt das gesicherte Time-Machine-Backup zurück.

Einfache Installation von Software

Um eine Software zu installieren, zieht man einfach ihr App-Icon in den Programmordner. Das bei Windows übliche Kuddelmuddel aus Ressourcen-Ordnern und DLL-Dateien, die neben der eigentlichen Programmdatei liegen, gibt es in macOS nicht. Eine Registry wie bei Windows kann nicht kaputt gehen, denn sowas braucht macOS nicht.

Auch über den in macOS integrierten Mac App Store lassen sich Programme finden, kaufen und installieren. Hinweise auf Updates erhält man dann automatisch. Bewertungen von anderen Anwendern helfen dabei einzuschätzen, ob sich die Software lohnt oder man besser die Finger davon lassen sollte. Programme aus dem Mac App Store laufen in einer Sandbox, sodass sie abgeschottet vom restlichen System sind und – im Fall der Fälle – keinen Schaden anrichten können.

Langjähriger Kritikpunkte hat sich Apple allerdings bislang nicht angenommen. So stehen weiterhin keine Demo-Versionen von Software zur Verfügung. Und Entwickler kritisieren, dass Applikationen in der Sandbox zu sehr einschränkt sind und es sich im Store schwierig darstellt, mit Updates Geld zu verdienen.

Quelle: heise.de